EINE ABENTEUERREISE QUER DURCH BRASILIEN
Brasil, estamos chegando!

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Unsere Route im Detail:

4. Mai 2018: Anreise Wien / Lissabon / Rio de Janeiro
5. Mai 2018: Ankunft in Rio de Janeiro und erste Erkundung von Niterói (Übernachtung Dona Santa)
6. Mai 2018: Niterói / Rio de Janeiro (Übernachtung Hotel Mirador)
7. Mai 2018: Rio de Janeiro (Übernachtung Hotel Mirador)
8. Mai 2018: Petropolis – Tiradentes (Übernachtung Pousada d´Ó.)
9. Mai 2018: Tiradentes – Ouro Preto (Übernachtung Pousada Classica)
10. Mai 2018: Ouro Preto / Mariana / Belo Horizonte (Übernachtung Hotel Ouro Minas Palace Hotel)
11. Mai 2018: Belo Horizonte / Cuiabá und Anreise Pantanal (Übernachtung Araras Eco Lodge)
12. Mai 2018: Pantanal (Übernachtung Araras Eco Lodge)
13. Mai 2018: Pantanal (Übernachtung Araras Eco Lodge)
14. Mai 2018: Cuiabá – Brasilia – Manaus und Übernachtung in Manaus (Übernachtung Go Inn Manaus)
15. Mai 2018: Anreise Amazonas (Übernachtung Trapiche Eco Amazon Lodge)
16. Mai 2018: Amazonas (Übernachtung Trapiche Eco Amazon Lodge)
17. Mai 2018: Amazonas (Übernachtung Trapiche Eco Amazon Lodge)
18. Mai 2018: Manaus – Brasilia – Salvador da Bahia (Übernachtung Pousada Solar dos Deuses)
19. Mai 2018: Salvador de Bahia (Übernachtung Pousada Solar dos Deuses)
20. Mai 2018: Salvador de Bahia (Übernachtung Pousada Solar dos Deuses)
21. Mai 2018: Salvador de Bahia – Praia do Forte (Übernachtung Porto Zarpa)
22. Mai 2018: Salvador de Bahia – Praia do Forte (Übernachtung Porto Zarpa)
23. Mai 2018: Praia do Forte – Abflug
24. Mai 2018: Ankunft Wien

» Tag 2: 06.05.2018 + Tag 3: 07.05.2018

Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Lucia und Evandro heißt es leider schon wieder „Goodbye“, denn unsere Tour führt uns langsam Richtung Rio de Janeiro.

Generelle Informationen zu Rio de Janeiro:

Rio de Janeiro ist die zweitgrößte Stadt Brasiliens und Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Sie liegt an der Guanabara-Bucht im Südosten des Landes. Im Stadtgebiet leben rund 6,4 Millionen Menschen. Rio de Janeiro liegt zwischen dem Atlantik im Süden, der Guanabara-Bucht im Osten und den Ausläufern der Serra do Mar, einem Teil des zentralbrasilianischen Hochlandes. Rio de Janeiro ist bekannt für seinen Karneval, schöne Strände, dem Zuckerhut, der Christus Statue aber auch wegen seiner Favelas und Gewalt. Keine andere brasilianische Stadt hat eine so hohe Anziehungskraft für uns Europäer.

In Rio angekommen, besichtigen wir den Ortsteil Lapa und die verschiedenen Districte. Lapa befindet sich im Stadtzentrum und ist bekannt für die „Bögen von Lapa“ die als Aquädukte dienten. Ganz in der Nähe befindet sich Santa Teresa, ein Künstlerviertel welches früher die Wohngegend der Oberschicht war – hier ist auch die berühmte Treppe „Escadaria Selarón, die wir später besuchen werden.

Am Nachmittag ist Zeit für einen Besuch auf dem weltbekannten Zuckerhut. Mit der Seilbahn geht es zuerst auf den Morro da Urca als Zwischenstopp und anschließend mit einer weiteren Seilbahn auf die Spitze des Zuckerhutes auf 396 Meter. Heute ist die Fernsicht leider nicht ganz so gut, der Ausblick ist trotzdem atemberaubend schön! Von hier aus kann man auch den Cristo Redentor sehen. Nördlich des Zuckerhuts befindet sich die Guanabara-Bucht mit den angrenzenden Stadtvierteln Botafogo und Flamengo. Südlich und westlich befinden sich die Strände Praia Vermelha und die weltberühmte Copacabana. Die Aussicht vom Zuckerhut ist ein MUSS für jeden Rio-Besucher!

Am Abend bleibt noch etwas Zeit um an der Copacabana zu flanieren. Bei aller Urlaubsfreude, die Copacabana ist immer mit Vorsicht zu genießen! Räuberische Banden und Taschendiebe lauern leider hier und man sollte immer mit offenen Augen unterwegs sein. Speziell mit Fotoequipment und Taschen zieht man Blicke sofort auf sich. Aber auch gut „getarnt“ ist man sofort als „Gringo“ erkannt und sollte immer wachsam sein.

Tag 3 (07.05.2018)

Heute Morgen geht es endlich zum weltberühmten Cristo Redentor, einem der größten Highlights für uns. Die Christus Statue tront mit ihren 30 Metern hoch auf dem Corcovado und ist bei gutem Wetter kilometerweit zu sehen. Unser Fahrer Flavio fährt uns bis zur Ticketstation, weiter geht es mit kleinen Touristen-Vans bis knapp unter die Christus Statue. Die letzten Stufen bis zum Sockel der Statue sind zu Fuß oder mittels Rolltreppe zu erklimmen. Jahrelang hat man davon geträumt und dann ist es soweit: Mayestätisch erhebt sich Cristo Redentor über Rio, seine Hände schützend über die Stadt, ein einzigartiger Anblick den man sicher nie wieder vergisst! Die Fernsicht ist heute auch nicht optimal, aber zumindest die Christus Statue ist gut zu bestaunen und das ist am Wichtigsten! Früh am Morgen sind noch wenige Besucher vor Ort, was sich allerdings minütlich ändert. Jeder möchte ein Bild von der weltberühmten Statue machen und sich selbst bestmöglich in Szene setzen. Ein definitiv magischer und sehenswerter Ort in Rio – nicht umsonst weltbekannt!
-> Genügend Zeit einplanen – am besten in der Früh, um den größten Touristenmassen zu entkommen.

Trotz des Flairs einer Megacity hat Rio auch genügend Natur zu bieten. Ein Beispiel ist der Tijuca Nationalpark welcher ca. 39 km2 umfasst. Der Park bietet wunderschöne Aussichtspunkte über Rio (Chinese View), eine vielfältige Flora und Fauna und weiters findet man hier den 40m hohen Cascatinha do Tauney (Wasserfall). Speziell der Chinese View bietet einen traumhafter Blick über die Stadt. Inmitten des Nationalparks fühlen sich ca. 3.000 Pflanzenarten heimisch und auch eine Vielzahl an Tieren. Der Nationalpark wurde 1961 gegründet und ist streng geschützt.

Am Nachmittag bleibt noch Zeit um etwas an den Stränden Ipanema und Copacabana zu flanieren. Leider ist auch hier Vorsicht geboten. Nur mit Handtuch und Bikini bekleidet, am Tag kein Problem, mit Taschen und Fotoausrüstung (wenn auch gut versteckt) nicht zu empfehlen.

Strände, speziell welche kaum von Touristen besucht werden, in der Nähe von Favelas liegen und man als Tourist auffällt, sollten unbedingt gemieden werden! Idealerweise für Touren und Besichtigungen einen einheimischen Guide buchen, dieser weiß genau wo die NOGO Areale sind. Eine kleine Geschichte dazu: Geblendet von einem wunderschönen und fast menschenleeren Strand, ging es Richtung Promenade (mit Kamera und Kokosnuss in der Hand) – plötzlich hörten wir nur mehr „Gringo, Gringo“ und die Typen um uns herum wurden langsam immer mehr und gaben sich schon eindeutige Signale. Nur schnell weg hier – Ende von der Geschichte: Wir befanden uns am Strand direkt vor der größten Favela Brasiliens, der Rocinha.

» Tag 4: 08.05.2018

Heute geht es für uns Richtung Belo Horizonte. Als letzten Eindruck von RIO besuchen wir noch die Treppe Escadaria Selarón. Der Künstler Jorge Selarón verwandelte die trostlose Treppe vor seinem Haus in den 90igern in ein wunderschönes Kunstwerk. Die Fliesen sind Spenden aus der ganzen Welt – ein genauer Blick lohnt sich um evtl. auch welche aus seinem Heimatland zu finden. Zeitig am morgen und nach einem kurzen Regenschauer können wir die Treppe für uns alleine genießen, ein tolles Erlebnis!

Auf unserer Fahrt Richtung Belo Horizonte durchqueren wir noch mal die großflächigen Favela Siedlungen der Stadt bzw. die Vororte von Rio. Die Armut und die Behausungen die wir in diesen Bereichen sehen, sind eigentlich nicht in Worte zu fassen und stimmen uns nachdenklich. Das Auto in solchen Gegenden als Tourist zu verlassen – davon ist ist absolut abzuraten!

Aber was bedeutet eigentlich Favela?
Mit Favela („Armen- oder „Elendsviertel“) bezeichnet man die Siedlungen Brasiliens, bei denen ein großer Teil der Bewohner über einen nur geringen Grundbesitz verfügt. Die Bezeichnung für die Armenviertel kommt von einer Kletterpflanze, welche den Namen Favela trägt. Ähnlich wie die Kletterpflanze siedeln sich die Armenviertel an den Bergen an und „klettern diese hoch“. Die ersten Favelas entstanden im Zuge des Endes der Sklaverei 1888. Während die Favelas teilweise von Drogenbossen kontrolliert werden, stehen die oft ärmlichen Vororte unter der Aufsicht der Miliz. Ganze Viertel im Westen und Norden der Stadt sind in der Hand bewaffneter Milizen. Diese erpressen Schutzgelder von den Geschäftsleuten, kontrollieren den Handel mit Gasflaschen und versorgen die Anwohner der Favelas gegen Gebühr illegal mit Kabelfernsehen.

Unser nächster Stopp ist Petrópolis.
Petrópolis wurde 1825 als Ort von deutschsprachigen Einwanderern, gegründet. 1843 wünschte der brasilianische Kaiser Dom Pedro II dort die Errichtung einer kaiserlichen Sommerresidenz. Die benötigten Handwerker und Straßenarbeiter wurden größtenteils in Deutschland als Kolonisten angeworben. 1857 wurde der Ort Petrópolis von Kaiser Dom Pedro II zur Stadt erhoben. Zwischen 1894 und 1902 war Petrópolis Hauptstadt des Bundesstaates Rio de Janeiro. In Petrópolis verbrachte auch der Österreichische Schriftsteller Stefan Zweig seine letzten Lebensjahre und schrieb das Buch „Brasilien, ein Land der Zukunft“. Sein Haus ist noch erhalten und in Petrópolis zu sehen. Ein weiteres Highlight ist die Igreja Em Petrópolis. Die Kathedrale von Petrópolis ist eine Neugotische Kirche und insgesamt 70 Meter lang und 22 Meter breit, mit einer Höhe von 19 Metern. Die Kathedrale von St. Peter von Alcantara (Portugiesisch: Catedral de São Pedro de Alcântara), auch bekannt als die Kathedrale von Petrópolis, ist eine römisch-katholische Kathedrale in Petrópolis, Brasilien, gewidmet dem Schutzpatron des Landes, Peter von Alcantara. Die Kathedrale ist auch die Ruhestätte des letzten Kaisers von Brasilien, Dom Pedro II, und seiner Familie. Der Bau der Kirche im neugotischen Stil begann 1884 und wurde 1925 abgeschlossen. Der Kirchturm wurde 1969 erbaut.

Richtung Mina Gerais befindet sich auch die Estrada Real. Übersetzt bedeutet es so viel wie „königliche Straße“, was auf die damalige „königliche Kontrolle“ dieser Route und die Entstehung während der Kolonialzeit zurückzuführen ist. Die Estrada Real entstand in den Kolonialzeiten der portugiesischen Entdecker, hat im Norden ihren Endpunkt in der Stadt Diamantina und teilt sich in vier Hauptabschnitte auf. Der letzterer Abschnitt ist benannt nach der gleichnamigen Region („Serra Sabarabuçu“) nahe der Stadt Ouro Preto. („schwarzes Gold“).

Unsere heutige Tagesetappe endet in Tiradentes.
Tiradentes ist eine Gemeinde im Bundesstaat Minas Gerias und liegt auf 927 Metern. Die Stadt wurde nach dem Befreiungskämpfer Tiradentes benannt. Der Ort ist Heimat vieler Künstler und die engen Gassen sind beliebte und einzigartige Fotomotive.

» Tag 5: 09.05.2018

Früh am Morgen hat man dieses schöne Städtchen für sich alleine und kann tolle Fotos machen. Ein weiteres Highlight ist der Chafariz Sao José Brunnen von 1749.

Auf unserer Weiterreise besuchen wir eine der ältesten Cachaça Fabriken von Brasilien. Von Juni bis November wird hier Zuckerrohrschnaps erzeugt. Besonderes Augenmerk gilt der kompletten Verwendung des Zuckerrohrs. (Schnapserzeugung, Futter für Tiere, Brennstoff) Am Ende der Tour kann man den hochwertigen Cachaça verkosten und natürlich auch kaufen. Die Kosten sind ein Bruchteil im Gegensatz zu den europäischen Ländern, wo man lt. Aussagen der Brasilianer sowieso nur den Fusel bekommt :) Die detaillierte Herstellung findet sich hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Cachaça

Weiters liegt auf unserer Route der kleine Ort Congonhas. Die Entstehung dieses Ortes wurde durch die Goldfunde bestimmt. Heute lebt die Stadt hauptsächlich von Bergbau und Metallverarbeitung. Hier ist auch die Kirche Bom Jesus de Matozinhos zu finden, welche Teil des UNESCO-Weltkulturerbes darstellen. (Kreuzwegkapellen). Die Fertigstellung der Kirche erfolgte 1772 und der Ort ist ein beliebter Wallfahrtsort. Unterhalb der Kirche befinden sich sieben Kapellen mit den Szenen der Passionsgeschichte Christi.

Unser heutige Tag endet in Ouro Preto. Die barocke Altstadt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ein touristisches Highlight auf einer Brasilienreise. Ouro Preto bedeutet Schwarzes Gold, der Name stammt vom riesigen Goldvorkommen in der Vergangenheit. Der Legende nach fand ein Mulatte, als er im Flüsschen Tripuí seine Flasche mit Wasser füllen wollte, ein paar schwarze Steine. Diese Steine gelangten in die Hand des damaligen Gouverneurs von Rio de Janeiro, Artur de Sá Menezes, der unter der Oberfläche pures Gold entdeckt haben soll. Erst 1698 entdeckte Antônio Dias de Oliveira aus São Paulo die Felsformation wieder und fand eine äußerst ergiebige Goldader, worauf er beschloss, sich dort niederzulassen und Familie und Freunde nachzuholen. Von da an begaben sich immer mehr Glücksjäger nach Ouro Preto. Gold kam im Überfluss vor. Die Zuwanderung aus den verschiedensten Regionen führte zu Spannungen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Nach verschiedenen Konflikten festigten sich die Wohngemeinschaften der einzelnen Goldgräbergruppen zu kleinen Siedlungskernen.

Die Kirchen von Ouro Preto:

Igreja Matriz de Nossa Senhora da Conceição
Catedral Basílica de Nossa Senhora do Pilar
Igreja de Nossa Senhora do Rosário
Igreja Nossa Senhora das Merces e Perdoes
Igreja São Francisco De Paula

» Tag 6: 10.05.2018

Die kleine Schwester von Ouro Preto ist Mariana und nicht weniger beeindruckend. Die extrem steilen Straßen winden sich zwischen den Häusern und erinnern etwas an Portugal. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die beiden Kirchen Igreja Sao Francisco de Assis (1766) und Igreja Nossa Senhora do Carmo (1766-1772).

Mittags halten wir in einem „a kilo Restaurant“, die Speisen werden auf einem traditionellen Holzofen zubereitet und schmecken hervorragend. Der Preis richtet sich nach Gewicht. Die Gastfreundschaft der Brasilianer ist groß und so gibt es zum Abschluss noch einen Caipirinha für uns! Als Dessert probieren wir das Brasilianische Açaí Eis. Die zwischen ein und zwei Zentimeter großen, dunkelblauen Früchte wachsen an der Kohlpalme. Açaí Beeren bestehen zu 90 Prozent aus Kern – essbar ist nur die Haut. Nach der Ernte werden die Açaí Beeren entkernt, püriert und anschließend verkauft. Das Eis ist – wie die Beeren selber – sehr dunkel, fast schwarz und kann mit verschiedenen Zutaten garniert werden (Bananen, Erdbeeren, Schokolade,…) Sehr lecker!

Letzter Stopp unserer heutigen Tagesetappe ist eine alte und sehr traditionelle Kaffeeplantage. Eigentlich hat diese heute geschlossen, wird jedoch extra für uns geöffnet um uns die Kaffeeherstellung zu zeigen. Wir können uns vor Ort über die Ernte, Trocknung und Röstung von Kaffee informieren. Wir sind erstaunt das wir keine Bohnen kaufen können, sondern nur Kaffeepulver. Wie wir erfahren wird die „gute“ Ware direkt exportiert und die „zweite Wahl“ bleibt in Brasilien.

Unser Etappenziel ist heute die Stadt Belo Horizonte, von wo wir am nächsten Morgen Richtung Pantanal fliegen werden. Hier heißt es „Goodbye“ Lenauro & Pedro welche uns die letzten Tage auf unserer ersten Brasilien-Etappe begleiteten, uns sicher und behütet durch Brasilien brachten, viel Wissen über Brasilien vermittelt und natürlich für gute Stimmung gesorgt haben – vielen Dank dafür!

» Tag 7: 11.05.2018 – Tag 10: 14.05.2018

Heute geht es (eigentlich) via Brasilia nach Cuiabá. Da unser Flug allerdings verspätet ist (wir somit den Anschlussflug verpassen würden) werden wir kurzerhand auf einen Direktflug umgebucht. Also Gepäck wieder auschecken, neu einchecken und weiter geht es Richtung Cuiabá. Nach knapp 1,5 Stunden Flugzeit erreichen wir Cuiabá. Ein Fahrer und unser Guide Tadeo warten schon am Flughafen. Bereits auf der Fahrt in die Araras Eco Lodge sehen wir viele einzigartige Vögel.

Das Pantanal selber ist die größte Überschwemmungsfläche des Planeten und die UNESCO erklärt den Ort zum Weltkulturerbe, dem wahren Naturschutzgebiet Südamerikas. Das Pantanal liegt im Zentrum des Kontinents mit einer Fläche von ca. 150.000 km² und besteht aus einem Übergangsbereich, der Elemente des Amazonas, der Caatinga, der Savanne, der atlantischen Wälder und des paraguayischen Chaco. Diese fantastische Artenvielfalt umfasst ungefähr 698 Vogelarten, 80 Säugetierarten, 26 Fischarten und 50 Reptilienarten.

Die Araras Lodge (Eigentümer André Thuronyi) ist eine Eco Lodge welche sich dem Ökotourismus verschrieben hat. Der Fokus der Araras Eco Lodge liegt darin, das die touristischen Aktivitäten, die Natur und Kultur der besuchten Orte bewahrt und nicht zerstört, gleichzeitig Umweltbewusstsein vermittelt und Gleichklang zwischen Besucher und besuchtem Gebiet schafft. Erbaut in perfekter Harmonie mit der Umgebung, ist die Araras Eco Lodge ganzjährig über die Transpantaneira Park Road zu erreichen. (132 km – Fahrtzeit ca. 2 Stunden) André Thuronyi ist nicht nur der Eigentümer der Araras Eco Lodge, sondern auch Pionier im Bereich Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ökotourismus.

Was sind die Grundpfeiler der Araras Eco Lodge:

Aktivitäten mit Rücksichtnahme auf Tiere und Umwelt
Recycling und Vermeidung von Müll
Lokale Arbeitskräfte
eigene Wasseraufbereitung
Lokales kulturelle Erbe erhalten
Behindertengerechte Umgebung
Sensibilisierung für die Umwelt, Natur- und Tierwelt und Erhaltung und Schutz dieser

Von der Araras Eco Lodge aus besteht die Möglichkeit, ausgezeichnete Vogelbeobachtungen zu machen, auf Pfaden im Wald und auf Gehwegen über Feuchtgebiete zu wandern, Kanu zu fahren, Felder und Wälder auf dem Pferderücken zu erkunden, Tag und Nacht Fotosafaris in geeigneten Fahrzeugen zu machen und vieles mehr, alles mit der ständigen Begleitung von Naturführern, spezialisiert und mit Kenntnis verschiedener Sprachen.

Folgende Aktivitäten haben wir während unseres Aufenthaltes erlebt:

Besuch der Aussichtsplattformen mit grandiosen Blick über das Pantanal
Sonnenaufgang beim Monkeytower
2x Nachtsafari
Kanu fahren
reiten

Weitere Infos zur Ararasloge hier: http://araraslodge.com.br/pt-br

Zu Beginn unseres Aufenthaltes geht es auf den Aussichtturm um die nähere Umgebung zu erkunden. Heute ist es sehr heiß und schwül, die Regenzeit neigt sich langsam dem Ende zu. Am Abend können wir das Tierreich im Pantanal auf unserer ersten Pirschfahrt bei Nacht kennen lernen. Der Sternenhimmel ist unglaublich, die Milchstraße ist zu erkennen und auch die ersten Tiere lassen sich blicken. Ein toller Einstieg ins Pantanal. Am Abend gibt es noch einen geführten Orientierungsspazierung.

Tag 8 (12.05.2018)

Heute reiten wir gemeinsam mit Tadeo und unserem Reitguide durch die Sumpfgebiete des Pantanals. Bereits auf dem Weg zu den Pferden sehen wir einen riesigen Ameisenbären, ein einmaliges Erlebnis! Auf dem Rücken der Pferde nimmt man die Natur mit all seiner Schönheit intensiver wahr. Zum Abschluss reiten wir durch die verbliebenen Wasserlöcher.

Abends können wir ein beeindruckendes Naturspektakel erleben. Auf einem riesigen Baum inmitten des Wasserloches versammeln sich hunderte von Vögel um sich auf ihre Nachtruhe vorzubereiten. Ein unglaublich toller Sonnenuntergang machen dieses Erlebnis perfekt!

Tag 9 (13.05.2018)

Der heutige Tag startet mit einer Kanufahrt. Unsere Kanus gleiten beinahe schwerelos durch das ruhige Gewässer zwischen den Mangroven, ab und zu sehen wir einen Kaiman. Ein tolles Erlebnis! Am späteren Abend geht es auf Nachsafari im Jeep wo wir viele Tiere sehen können.

Tag 10 (14.05.2018)

Unser Tag startet mit einem wunderschönen Sonnenaufgang am Monkeytower mit Ausblick über das Pantanal.

Während unseres Aufenthalts können wir auch André und Akila persönlich kennen lernen. Aus tiefster Überzeugung betreiben sie hier die ecofreundliche Araras Eco Lodge und wir können viele interessante Gespräche über das Pantanal führen und einmalige Geschichten und Erzählungen hören.

Mittags heißt es leider Goodbye zu unseren Tischnachbarn aus der ganzen Welt und ganz besonders zu André und Akila, die uns mit sehr großer Gastfreundschaft empfangen, versorgt und auch verabschiedet haben, zu sagen. Spezieller Dank gilt auch Tadeo der uns die Schönheit des Pantanals aus tiefster Überzeugung übermitteln konnte! Das gesamte Team der Araras Eco Lodge war stets bemüht und aufmerksam – herzlichen Dank dafür!

Unsere Weiterreise führt uns via Brasilia nach Manaus, der Hauptstadt des Amazonas. Ein langer Reisetag mit Ankunft um 23.00 Uhr in Manaus und direkter Übernachtung in der Stadt. Wer denkt die Hauptstadt Manaus ist ein kleine Stadt – der irrt, die Stadt hat mittlerweile knapp 2 Millionen Einwohner.

» Tag 11: 15.05.2018 – Tag 14: 18.05.2018

Bereits am Morgen holen uns Sol, Florival (der Besitzer der Trapiche Eco Lodge) und unser Fahrer am Hotel ab und wir besichtigen den lokalen Markt Feira de São Joaqim. In Manaus sind beinahe alle Früchte- und Gemüsesorten zu finden die man sich nur denken kann. Anschließend geht es zum „Meeting of the Waters“. Hier vermischt sich der sandfarbene Amazonas mit dem dunklen Rio Negro. Ein beeindruckendes Naturschauspiel! Die ersten Amazonas-Delphine lassen sich auch gleich blicken.

Weiter geht es mit dem Auto Richtung Trapiche Eco Lodge, das letzte Stück (ca. 1 Stunde Fahrt) legen wir mit dem Boot zurück und können bereits die Fahrt zur Lodge genießen. Der Himmel ist wolkenverhangen, das Wasser allerdings spiegelglatt und wir erreichen die Lodge gerade rechzeitig bevor der große Regenschauer im „Regen“wald herab prasselt. Wir werden herzlich von unserer Gastfamilie empfangen und sind zu unserer Reisezeit die einzigen Gäste. Ankommen, runterkommen, wohlfühlen und uns in der Lodge einleben, welche die nächsten Tage unser Zuhause sein wird. Florival hat alles in seiner Lodge gemeinsam mit seinen Söhnen selber gebaut, renoviert und geplant. Momentan befindet sich die Lodge gerade im Umbau (zweite Lodge) da die Hauptlodge aufgrund des Hochwassers immer stark überflutet wird. In Handarbeit mit viel Liebe zum Details entsteht eine ursprüngliche, einfache aber traditionelle Unterkunft für Individualtouristen. Hier erlebt man den Amazonas pur, im Zusammenleben mit der örtlichen Familie und Community und natürlich auch mit den ein oder anderen Dschungelbewohnern die sich auch gerne mal im Zimmer blicken lassen.

In Hinblick auf Ökotourismus ist diese Eco Lodge federführend und Ziel ist es, die Natur und auch die Tierwelt zu erhalten und zu schützen. Deswegen wurde hier auch nur ein kleiner Bereich des 65 ha Landes verbaut und für Behausungen benutzt. Die restliche Fläche soll weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand bleiben. Angst um Leib und Leben ist hier unbegründet, die vier Haushunde sorgen für Sicherheit. Gerne werden auch Familien mit Kindern (ab 5 Jahren) empfangen und liebevoll versorgt. Dora ist eine herausragende Köchin und bereitet 3x täglich köstliche Gerichte (landestypisch für den Amazonas) zu. Alle Lebensmittel werden verwertet, Müll wird weitgehendst vermieden und/oder recycelt. Internet und Fernseher sucht man hier vergeblich, ist bei der traumhaften Natur aber auch völlig überbewertet.

Die Trapiche Eco Lodge verfügt über mehrere Zertifikate speziell im Bereich ökologische Nutzung und natürlich über Schutzprogramme für Tiere. Speziell im Amazonas sind die Menschen auf Hilfe angewiesen, was wir in den nächsten Tagen hautnah erleben. Lebensmittel die hier nicht wachsen oder zugekauft werden müssen, werden direkt aus Manaus über den Seeweg transportiert. Die Lodges leben vom Tourismus, bzw. in den Nebensaison von Jagd oder Obstverkauf auf den Märkten in Manaus. Die Bildungsmöglichkeiten sind stark eingeschränkt, da viele Kinder teilweise nur Nachtschulen besuchen können uns dafür eigens lange Wege mit dem Boot zurück legen müssen.

Florival – der Besitzer der Trapiche Eco Lodge – setzt sich stark für den Umwelt- und Tierschutz im Dorf und der Umgebung ein, aber auch für den Schutz der Mädchen und Jugendlichen. Aktuell ist ein Aufenthaltsort für Jugendliche geplant, wo diese ihre Freizeit sinnvoll verbringen können (z.B. Fußball) um nicht den Gefahren von Drogen und Alkohl ausgesetzt zu sein. Später soll eine eigene Krankenstation (unabhängig vom Staat) entstehen, damit eine stabile gesundheitliche Versorgung im Dorf und speziell für die Bewohnern außerhalb des Dorfes gewährleistet ist. Das „Dorf“ mit knapp 300 Einwohnern ist von der Trapiche Eco Lodge ca. 20 Minuten mit dem Boot entfernt.

Hier fehlt es an vielen Ecken und Enden, das ist uns bei unserem Besuch klar geworden. Im Dorf gibt es zwar eine kleines Krankenhaus, allerdings mit nur unzureichender Medikamentenversorgung. Sanitärbereiche sind bereits seit zwei Jahren außer Betrieb und werden nicht vom Staat erneuert. Wer hier einen kleinen Beitrag leisten möchte, nähere Infos unter: bianka@hgp-photography.com

Die Trapiche Eco Lodge freut sich außerdem über Medikamentenspenden! Besucher die helfen möchten, sind dazu eingeladen folgende Medikamente mitzubringen, oder nach der Reise in der Lodge zu lassen. Hier die Medikamentenliste:

Ein besonderer Vorteil der Trapiche Eco Lodge ist die mögliche Buchung eines deutschen Reiseführers. Außerdem werden nur Guides mit umfassenden Wissen zur Lodge und der Flora und Fauna in der Umgebung ausgewählt. Die Guides werden – anders als in manchen Lodges – auch mitverpflegt und stehen den Gästen somit auch fast rund um die Uhr zur Verfügung.

Am Abend fahren wir noch mit dem Boot auf den Rio Negro um kleine Kaimane zu beobachten. Die Fahrt auf dem Rio Negro ist ein Erlebnis für sich. Das Wasser ist so glatt, das sich sogar die Sterne spiegeln. Einer DER Amazonas-Momente. Am Ende werden wir auch noch fündig und können einen kleinen Kaiman bestaunen.

Tag 12 (16.05.2018)

Nach einem ausgiebigen Frühstück besuchen wir die Amazonas-Delphine. Hier handelt es sich um ein Ökoprojekt der Dorfbewohner. Die Süßwasser-Delphine leben völlig frei und kommen aufgrund der Fischfütterung täglich vorbei. Die Tiere sind sehr neugierig und man kann sie hautnah bestaunen. Ein unglaubliches Erlebnis! Um genau zu sein, DAS Amazonas-Erlebnis! Das Wasser des Rio Negros ist sehr warm und man kann hier fantastisch schwimmen. Piranhas gibt es hier natürlich auch, lt. unseren einheimischen Begleitern ist das allerdings kein Problem, somit stürzen wir uns in den äußerst einladenden Rio Negro und schwimmen mit den Delphinen um die Wette! Der Schutz der Amazonas-Delphine ist ein großes Anliegen der Dorfbewohner, da diese in der Vergangenheit stark bejagt und dezimiert wurden. Auch hier sind Spenden gerne willkommen! Klasse statt Masse ist auch hier das A und O, um die Tiere zu schützen.

Am Abend fischen wir noch unser eigenes Abendessen, kleine Piranhas – lecker!

Tag 13 (17.05.2018)

Heute erleben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang auf dem Rio Negro. Anschließend lernen wir noch die Flora und Fauna im Amazonas mit fachkundiger Führung durch Florival kennen. Interessante Überlebenstechniken für die Wildnis und viele Infos zum Amazonas. Es ist unglaublich heiß und feucht heute und nach der Waldwanderung genießen wir noch ein herrliches Bad im Rio Negro,

Unbedingt mitbringen:

Trekkinghose / Camoflage Hose lang
Kopfbedeckung / Sonnencreme
Gummistiefel für Waldwanderungen

Wichtige Info zur Anreise:
Sämtliches Gepäck wird per Boot in die Lodge geliefert, allerdings ist bei Trockenzeit ein längerer Fußmarsch nötig!

Tag 14 (18.5.2018)

Vor unserer Abreise zeigt uns Dora noch die Zubereitung eines leckeren Nachtisches und die traditionelle Herstellung von Seifen. Details dazu im Video. Leider müssen wir uns auch hier wieder verabschieden, die Tage waren sehr familär und entspannend – danke dafür!

Weiterflug via Brasilia nach Salvador.

» Tag 15: 19.05.2018

Bahia – die Wiege Brasiliens

Heute startet unser erster Tag in Salvador de Bahia.

Salvador ist die Hauptstadt des Bundesstaates Bahia, die für seine Architektur aus der portugiesischen Kolonialzeit und der afrobrasilianischen Kultur bekannt ist. Salvador liegt an der Baía de Todos os Santos Bucht. Salvador ist nach Sao Paulo und Rio de Janeiro die drittgrößte Stadt Brasiliens. Der historische Name lautet: Sao Salvador da Bahia de Todeos os Santos (Heiliger Erlöser der Allerheiligenbucht). Am 22. April 1500 landete der portugiesische Seefahrer Pedro Álvares Cabral beim heutigen Porto Seguro und nahm das Land für die portugiesische Krone in Besitz.

Bahia liegt in der Allerheiligenbucht – dieser Name entstand durch die erste Ankunft der Seefahrer am 1. November 1501 (Allerheiligen). Mit dem Anbau von Zucker wuchs der Bedarf an Arbeitskräften, den die Plantagenbesitzer zunächst mit der Versklavung der indianischen Ureinwohner zu decken versuchten. Da sich diese als nur mäßig tauglich für die schwere Feldarbeit erwiesen und zudem sehr anfällig für die von den Europäern eingeschleppten Krankheiten waren, begannen ab 1550 Händler Sklaven aus den portugiesischen Kolonien in Afrika nach Brasilien zu verkaufen. Zusammengepfercht unter Deck der großen Transportschiffe erreichten viele von Ihnen nicht einmal die brasilianische Küste. Wer die Fahrt überlebte, den erwartete meist ein kurzes brutales Leben auf den Zuckerplantagen oder später in den Goldminen. Das ist auch der Grund für das afrikanisch geprägte Stadtbild von Salvador.

Die Sklaven wurden zwangsweise zum Katholizismus konvertiert und die Ausübung ihre Kultur und Religionen war ihnen verboten. Unter diesen Umständen wurden den afrikanischen Göttern katholische Heilige zugeordnet und die Sklaven verehrten weiterhin ihre Götter, während die Herren annahmen, es würden katholische Messen abgehalten. Das war der Ursprung des heutigen Macumba und Candomblé. Außerdem wurde, als Tanz getarnt Capoeira zur Selbstverteidigung entwickelt. Insgesamt wurden zwischen 1550 und 1888 ca. 3,5 Millionen Sklaven von Afrika nach Brasilien gebracht. Die Sklaverei endete 1888, anschließend entstanden die Favelas.

Die Küste Brasiliens musste erst vermessen werden, alleine der Küstenabschnitt von Fortaleza bis Salvador dauerte zwei Jahre. Für die Portugiesen war Brasilien schnell uninteressant, der dichte Regenwald, die fremden Ureinwohner und auch die nicht gleich sichtbaren Vorkommen (Gold, Edelsteine) veranlassten die Portugiesen zur Aufgabe, die Kolonialisierung war gescheitert.

Markus, unser deutscher Reiseguide (er lebt bereits seit 15 Jahren hier in Salvador) begleitet uns durch einen landestypischen Obst-/Gemüse- und Fleischmarkt. Alle Früchte die man sich nur vorstellen kann, Gemüse und Fleischsorten werden auf dem Markt dargeboten. Vergleichen lohnt sich. Der Trubel am Markt ist groß, jeder versucht seine Ware an den Mann/Frau zu bringen. Geschäftiges treiben wohin das Auge blickt. Am Fleischmarkt werden Waren angeboten, welche man sich in Europa nicht vorstellen könnte, bzw. wo auch die Lebensmittelbehörde sofort einen Riegel vorschieben würde – nicht unbedingt für einen schwachen Magen. Ein Besuch lohnt sich!

Weiter geht es entlang der Allerheiligenbucht wo wir vieles über die Favelas der Stadt erfahren. Die Favelas prägen mit knapp 80% das Stadtbild von Salvador, gleich daneben findet man moderne Wolkenkratzer, ein krasser Gegensatz. Nicht alle Favelas sind gleich und wie wir erleben konnten (etwas anders als in Rio) auch nicht gefährlich. Mit unserem Guide Markus geht es entlang dieser Favelas und wir können auch die lokalen Geschäfte und Stände kennen lernen. Hier fühlt man sich nicht so unsicher und der Faktor „Brasilien ist überall gefährlich“ kann nicht bestätigt werden. Die Menschen haben teilweise wenig, sind allerdings gut gelaunt und die Musik liegt ihnen im Blut. Beinahe keine Ecke wo nicht gesungen, getanzt oder gelacht wird. Auch hier haben die Menschen ihre Probleme, Geldsorgen und Existenzängste, dennoch strahlen die meisten eine positive und freundliche Energie aus. Die Stadt ist bunt, lustig, kommunikativ und immer in Bewegung.

In den Gesprächen mit Markus erfahren wir auch noch mal mehr über die Definition von Favelas, Slums oder Townships. Die Favelas haben durchaus Infrastruktur, Strom und Wasser. Slums oder auch Townships sind ohne Infrastruktur und die Menschen sind sehr arm.

Aber wie ist es in einer Favela zu leben?
Markus wohnt selber in einer Favela und kann uns dazu einiges berichten. Was den Laien nicht bewusst ist, wird uns in diesem Gespräch deutlich klar.

Die Lage der Favelas ist teilweise großartig, manchmal auch mit dem schönsten Ausblick. Wer hier allerdings krank wird oder seinen Einkauf nach Hause bringen möchte, wird teilweise vor schier nicht zu bewältigende Probleme gestellt. Einkäufe müssen hunderte von Stufen geschleppt werden, die Waren können nicht mit Fahrzeugen transportiert werden und auch sämtliche Baumaterialen werden einzeln und händisch transportiert. Da die Wasserversorgung auch nur teilweise funktioniert, haben die meisten Häuser einen Wassertank (Größe je nach Beschaffenheit und Statik des Hauses). Viele Tätigkeiten (z.b. Wäsche waschen) erfolgt bei vielen Einwohnern noch händisch – für uns unvorstellbar.

Bei unseren Besuchen am Rande der Favelas wird uns auch klar, dass gesunder Menschenverstand, Respekt gegenüber der lokalen Bevölkerung und ein wachsames Auge of schon genügen, um sich hier sicher zu bewegen. Sollte es dennoch zu Konflikten innerhalb der Favelas kommen ist große Vorsicht geboten, Schießereien enden nicht selten tödlich.

Die Bildung in Brasilien ist auf einem sehr niedrigem Niveau. Private Schulen kosten Unmengen und sind mit den teilweise extrem niedrigen Einkommen so gut wie nicht finanzierbar.

» Tag 16: 20.05.2018

Direkt vor unserem Hotel liegt die bekannte Franziskanerkirche. Die Kirche ist von außen nicht sonderlich prunkvoll, betritt man jedoch die Igreja de São Francisco, stockt einem der Atem und man kann verstehen, warum sich die Fertigstellung der Kirche über fast 150 Jahre zog. Ein unermesslicher Reichtum an Schnitzereien und Goldverzierungen ist zu sehen, egal wohin man blickt. Scheinbar jeder Millimeter der Wand-, Boden- und Deckenfläche wurde für die Blattgoldverzierung genutzt. Die Igreja de São Francisco ist das imposanteste Beispiel für portugiesisch-brasilianische Schnitzkunst. Schätzungen belaufen sich auf die Verwendung von einer Tonne Gold. Der Altar ist über und über mit Gold verziert und wird von Vögeln und Engeln bewacht, die Decke besteht aus einer unglaublichen Vielfalt an meisterhaft geschnitzten und bemalten Paneelen. Der untere Teil der Wand in der Hauptkapelle wird von blauweißen Fliesenbildern geschmückt, die das Leben des Heiligen Franz von Assisi darstellen. Diese so genannten „Azulejos“ wurden 1737 vom portugiesischen Künstler Bartolomeu Antunes de Jesus geschaffen. Jedes Bild erzählt seine eigene Geschicht. Nur schade, dass diese Monumente nicht mehr geschützt und restauriert werden, der Verfall ist hier leider stark zu sehen.

Auf unserer Weiterfahrt stoppen wir beim Estádio Fonte Nova, dem Stadion der Fußball WM 2014, das Unsummen verschluckt hat. Hier befinden sich auch die Cadomblé Statuen (afrobrasilianische Religion).

Auf unserer Weiterreise machen wir einen kurzen Stopp bei der Christus-Statue in Morro Cristo, Salvador, Bahia – hier hat man einen fantastischen Ausblick auf den Leuchtturm Barra. Er liegt im Stadtteil Barra an der Südspitze einer Halbinsel, welche die Allerheiligenbucht vom Atlantik trennt und die Engstelle der Meerenge Ponta de Santo Antônio zwischen dieser Halbinsel und der Insel Itaparica kennzeichnet. Er ist vom 1698 erbauten Forte de Santo Antônio da Barra, von dem er auch seinen offiziellen Namen erhielt, umgeben. Vorbei am Leuchtturm erreicht man den Strand Porto da Barra, das Rimini Brasiliens, wo die Brasilianer dicht an dicht ihr Wochenende genießen.

In der Nähe ist der Elevador Lacerda zu finden, es handelt sich um einen Schnellaufzug, der die Unterstadt mit der Oberstadt der brasilianischen Metropole Salvador verbindet. Er ist nach seinem Erbauer, dem Unternehmer Antônio Lacerda benannt. Pro Monat werden ca. 900.000 Fahrgäste befördert. Von oben hat meinen einen tollen Blick auf die Stadt und den Atlantik.

Zurück in Pelourinho (Teil der Cidade Alta („Oberstadt“) von Salvador da Bahia, der ersten Hauptstadt Brasiliens) sie gehört seit 1985 zum Weltkulturerbe der UNESCO und liegt oberhalb der Altstadt um den Largo do Pelourinho – besuchen wir die blaue Kirche. Hier ganz in der Nähe wurde 1995 das Musikvideo von Michael Jackson „They don´t care about us“ gedreht und ist nach wie vor eine Pilgerstätte für Fans. Beeindruckend wie Michael Jackson die Lage in seinem Lied passend beschrieb. Das Musikvideo wurde komplett in Pelourinho gedreht.

» Tag 17: 21.05.2018 – Tag 19: 23.05.2018

Heute geht es für uns von Salvador nach Praia do Forte. Nach knapp 1,5 Stunden Fahrtzeit erreichen wir unser Ziel. Praia do Forte ist ein brasilianischer Ferienort im Bundesstaat Bahia und ein ehemaliges Fischerdorf, welches ca. 80 km nordöstlich vom Stadtzentrum von Salvador da Bahia entfernt liegt. Man erreicht Praia do Forte über die Estrada do Coco. Praia do Forte ist einer der meistbesuchten Orte an der bahianischen Küste.

Es gibt ca. 12 km Sandstrand mit vielen vorgelagerten Riffs, die man mit entsprechenden Bootstouren erreichen kann. Die Kokospalmen stellen die wesentliche Bepflanzung dieser Region dar, weshalb die gesamte Küste auch Costa dos Coqueiros (Kokospalmenküste) genannt wird.

Der erste Eindruck ist gigantisch. Es reiht sich Palme an Palme, an Schönheit kaum zu überbieten. Da wir in der Nebensaison reisen sind kaum Touristen vor Ort. Strahlender Sonnenschein und knapp 32 Grad – da stellt sich Urlaubsfeeling ein. Einer unser Brasilien-Momente und krönender Abschluss unserer Rundreise!

Besondere Bekanntheit hat das Naturprojekt TAMAR in Praia do Forte erlangt. Diese Initiative befasst sich mit dem Erhalt der Meeresschildkröten, welche in dieser Strandregion ihre Eier legen. Das Projekt kann jederzeit mit und ohne Führung besucht werden. Einige Meeresbewohner, auch Schildkröten, werden hier zu wissenschaftlichen Zwecken gehalten…

Das positive an diesem Projekt ist, dass die Mitglieder und Angestellten regelmäßig die Strände nach Eiern/Gelegen absuchen und diese dann entsprechen markieren. Besucher, Einheimische und auch Kinder werden darauf aufmerksam gemacht (Markierungen) um die Nistplätze zu schonen und Abstand zu halten (Sonnenschirme, etc.) Durch industriellen Fischfang sind die Schildkröten und viele andere Meeresbewohner mittlerweilse massiv bedroht und Aufklärungsarbeit soll helfen, den Bestand zu erhalten und auch wieder zu vermehren. Die Führung übernimmt Bianca – wie passend :)

Mehr Infos dazu hier: http://www.tamar.org.br/

Praia do Forte ist ein wunderschöner Ort um seinen Badeurlaub zu verbringen. Ein endlos langer, mit Palmen gesäumter Strand lädt zum verweilen ein. Abends kann man durch das gemütliche Städtchen flanieren (für den Autoverkehr gesperrt) und das brasilianische Flair genießen. Hier sehen wir auch zum ersten Mal große und luxeriöse Villen direkt am Strand.

Tag 18 (22.05.2018)
Bei unserer heutigen Buggyfahrt erreichen wir das Castelo da Torre de Garcia D´Avila. Das Fort liegt auf einer Anhöhe und von den Ruinen aus hat man einen fantastischen Blick über das Meer. Es wurde als Museum umgebaut. Von hier aus beobachteten die Portugiesen alle Schiffe, die an der Küste Brasiliens entlang fuhren. Weiter geht es mit einer kurzen Trekkingtour durch den Atlantikwald und die Mangroven von Praia do Forte. Da es heute sehr heiß ist, beenden wir diese Tour mit einem ausgiebigen Bad im Atlantik. Unser letzter Abend ist angebrochen und wir genießen noch mal die Ruhe am Strand.

Tag 19 (23.05.2018)
Heute am Abend heißt es leider „Goodbye“ Brasilien – wir nehmen einen Abendflug und genießen noch die restliche Zeit am Strand, bevor uns unser Fahrer Edilton Richtung Flughafen bringt.

Fazit

Unser Aufenthalt in Brasilien war unglaublich!

Spannend, aufregend, erlebnisreich und einmalig! Drei Wochen waren wir ständig unterwegs (8 Flüge gesamt) zurück gekommen sind wir mit einer Menge Eindrücke und Erlebnissen. Manchmal war es auch anstrengend (viele Flüge, fehlende Englischkenntnisse auf den Flughäfen) aber es hat sich gelohnt!

Brasilien war immer ein großes Wunschziel von uns und unsere Erwartungen wurden erfüllt! Nicht alles war positiv – wir haben viel Armut gesehen – trotzdem hat diese Reise gezeigt, dass man nicht nur im Wohlstand glücklich sein kann – oft reicht eine positive Lebenseinstellung und Zufriedenheit.

Im Vorfeld haben unsere Brasilienpläne oft für Unverständnis gesorgt – die Berichte über die Sicherheitslage waren allgegenwärtig. Natürlich besteht in manchen Teilen Brasiliens eine unstabile Sicherheitslage, dies gilt allerdings nicht für das gesamte Land!

Eine gut geplante und organisierte Reise mit ortansässigen Reiseführern und erfahrenen Guides kann unangenehme Situationen in vielen Fällen vermeiden. Zu 100% kann man nie sicher sein, wir sind allerdings nicht überfallen oder beraubt worden. Gesunder Menschenverstand, Respekt der Bevölkerung gegenüber und offene Augen lassen unangenehme Situationen oft vermeiden.

Unser Tipp: keinesfalls Wertsachen offen tragen oder sie sogar zeigen (bestenfalls eine alte Tasche benützen) und nicht mit zu großen Geldbündeln bezahlen. Einsame Gegenden (sei es auch ein leerer Strand) meiden. Keinesfalls Favelas betreten, oder nachts alleine unterwegs sein.

Ein fachkundiges Reisebüro ist unbedingt zu empfehlen!! Wir bedanken uns hiermit bei allen unseren Kooperationspartnern, allen voran natürlich RuppertBrasil!!

Perfekte Abstimmung und Planung von Beginn bis zum Ende unserer Reise! Auch unseren Reiseleitern, Fahrern, Guides und Hotels ein großes Dankeschön für die tolle Zusammenarbeit!

Wir haben Abenteuer gesucht & auch gefunden!! Brasilien, wir sehen uns wieder!

Hinterlasse nur deine Fußspuren…