Testbericht zum Jinbei DC 1200 II
Auf der Suche nach einem leistungsstarken mobilen Blitz bin ich auf den Jinbei DC II 1200 gestoßen. Preislich ist er sehr attraktiv im Vergleich zu anderen namenhaften Blitzanlagen. Die Version DC II ist bereits der Nachfolger und kommt mit einigen praktischen Erneuerungen. Ein Funkauslöser, an dem die Leistung und das Einstelllicht aus der Ferne reguliert werden können, ist eines der neuen Features. Aber ich verwende dazu meine Yongnuo YN-622C und YN-622C TX, da man hier auch schnell mal mit 1/8000 schiessen kann.
Mit einer Power von 1200 Ws hat dieser einzelne Blitz eine sehr hohe Leistung. Mit dieser enormen Blitzleistung lassen sich selbst gegen die Sonne eindrucksvolle Portraits realisieren. Für mich von großer Bedeutung ist die Möglichkeit der Kurzzeitsynchronisation. Diese ermöglicht Blitz-Synchronzeiten jenseits der 1/250 s. In der Praxis bedeutet das, bei offener Blende mit bis zu 1/8000 s blitzen. Um diese Funktion zu ermöglichen benötigt es eben diesen zusätzliche Auslöser, die den FP oder HSS Modus unterstützen. Meine Wahl fiel dabei auf die Yongnuo YN-622C und YN-622C TX. Die Tatsache, dass die Kurzzeitsynchronisation leider einiges an Blitzleistung kostet, war einer der Gründe mich für die Leistungs-stärkste Variante der Jinbei-Portys zu entscheiden.
Am beleuchteten LCD-Display können alle Einstellungen auf den ersten Blick abgelesen werden.
Ausstattung
Der Regelbereich liegt bei 5 Blenden und wird über ein Drehrad gesteuert. Die Minimalleistung liegt auf Anschluss B bei 25 Ws. Der Jinbei-Porty verfügt über zwei Anschlüsse. Werden beide verwendet, liegt die Leistungsverteilung bei 800/400 Ws. Mit einem Gewicht mit fast 6 kg ist der Porty noch relativ angenehm über der Schulter zu tragen.
Nachteile
Der größte Nachteil des DC 1200 ist meiner Meinung nach die extrem langsame Abbrennzeit. Benutzt man den DC 1200 nicht im HSS-Modus, gleicht er fast einem Dauerlicht. Die Fotos wirken schon bei kleinsten Bewegungen leicht unscharf. Da ich den Porty zu 90% nur im HSS-Modus betreibe, betrifft mich dieser große Nachteil nur geringfügig. Bei Fotos gegen die Sonne wären sonst Blenden von f/18 und höher nötig. Ein weiterer Nachteil ist die relativ lange Ladezeit bei höherer Leistung. Gerade wenn man die Arbeit mit Studioblitzen gewohnt ist, erscheint das Warten einen Moment zu lange. Wartet man etwas zu kurz, sind Abweichungen der Blitzleistung die Folge.
Eindrucksvoll sieht man wie der Blitz gegen sie Sonne das Model ausleuchtet.
In der Praxis
Der Aufbau mit einer 90cm Octabox erfolgt in ca. 5-10 Minuten. Die Version DC 1200 II kommt in einer gut verarbeiteten Tragetasche. Der Akku wird mit der Powerunit zusammengeklickt, das Kabel am Blitzkopf und Porty angeschlossen und verschraubt. Nach dem Einschalten aktiviert man per Knopfdruck auf die Taste mit dem Hasen, den Schnelllademodus. Der schnellere Ladezyklus erhöht allerdings auch den Stromverbrauch. Kaum sind die Blitzauslöser an Kamera und Porty angeschlossen, kann es losgehen. Wenn das Umgebungslicht ohne den Blitz die gewünschte Belichtung hat, kann der Blitz dazu geregelt werden. An das Leistungslimit oder das Entladen des Akkus bin ich beim ausführlichem Test nicht herangekommen.
Fazit
Mit dem DC 1200 II bekommt man für wenig Geld eine gewaltige Portion Licht. Wenn man mit der etwas längeren Ladezeit leben kann und ihn hauptsächlich im HSS-Modus betreibt, ist der Porty ein toller Begleiter für alle Outdoor-Shootings. Sicher ist die Verarbeitungsqualität nicht das Maß aller Dinge, doch davon sieht man auf den Fotos schlussendlich nichts. Die dazu bestellte 90cm Octabox ist extrem gut verarbeitet und eine absolute Überraschung gewesen. Wer diese Box einmal in 2 min aufbaut hat, fragt sich wieso man überhaupt Lichtformer mit Stangen zum Zusammenstecken gekauft hat.
Hier geht es zu den Produkten:
Hier eine alternative zur 90cm Octabox von Yonguo: